24 Oktober, 2011

ABENDBESCHÄFTIGUNG

Aufgrund einer Weiterbildung bin ich nun jedes zweite Wochenende in einer nächstgelegenen grösseren Stadt unterwegs. Um die Abende nicht ganz zurückgezogen, einsam und völlig ohne sozialen Kontakt zu verbringen, habe ich mir Alternativen überlegt, was ich den anstelle von Rumsitzen noch so machen könnte. Hier meine Erlebnisse:

Allein in eine BAR

Nach einem anstrengenden Akademietag und einem Fastfood-haltigen „ich mache die Küche nicht schmutzig“ Abendessen, packte ich meine Sachen und all meinen Mut zusammen und stiefelte durch die Stadt um am anderen Ende, da wo mich hoffentlich niemand kennen oder gar sehen oder vermuten würde, in eine Bar zu gehen und etwas zu trinken. Die Bar lag zwar nicht unter meinen Niveau, aber es mussten ein paar Stufen nach unten überwunden werden, um an dem Tresen platz zu nehmen. Sodann kam auch schon der Barkeeper auf mich zu und nahm meine Saftbestellung entgegen. Nun sass ich da. Ausser zwei Herren übermittleren Alters und dem Angestellten war niemand im Raum. Ich schnappte mir eine Karte und studierte diese durch. Nach exakt 3:30 Min. war ich damit auch schon wieder fertig. Mein Saftglas wurde zu meinem Freund und ich schenkte ihm meine ganze Aufmerksamkeit. Nach einem Glas, vielen unerwiderten Blicken meinerseits den Herren gegenüber und einem Toilettenbesuch war mein Abenteuer auch schon wieder vorüber. Ich bezahlte, verabschiedete mich höflich und stieg die Stufen hinauf zum Ausgang.

Allein ins KINO

Ich lies mich von meinem letzten Bar-Abenteuer nicht entmutigen und wollte einen neuen Versuch starten. Diesmal mit mehr Unterhaltung. Sodann beschoss ich, diesen Abend eine Kinovorstellung zu besuchen. Ich machte mich also wieder auf den Weg durch die Stadt und fand mich sogleich vor dem Ticketschalter wieder. Der Angestellte reagierte verstört, als ich nur eine Karte bestellte, gab mir sodann noch Rabatt und sagte: „Ich wünsche ihnen trotzdem viel Spaß.“ Aber das war noch nicht alles. Im Kinosaal sass ich in der letzten Reihe, die meist nur von jugendlichen Essenswerfern oder knutschfummel Pärchen besetzt ist. Zu meiner Linken sass eine ältere Dame, deren Körpervolumen den ganzen Sitz inkl. Armlehnen in Anspruch nahm. Zu meiner Rechten sass ein Herr in weiblicher Begleitung, der seine Finger ständig im Popcorn oder an seiner Freundin hatte. Ich war beiden ausgeliefert, da ich ja alleine war und keine Person dabei hatte, die als Puffer für einer diese beiden herhalten konnte. Während der anspruchsvollen, jedoch für mich eher trockenen Filmvorstellung schlief die Dame zu meiner Linken ein und übertönte die sprechfreien Szenen mit ihrem nervenden Schlafgegrunze. Der Herr zu meiner Rechten war vertieft in Gespräche und Gefummle und ich versuchte Ruhe zu bewaren und den Film zu verstehen. Nach einer Flasche Wasser, trockener österreichischer Filmekunst und einem Toilettenbesuch zog ich meine Mütze auf und meine Handschuhe über und machte mich auf den Weg zum Ausgang.

Von meinem nächsten Abenteuer werde ich euch gerne wieder berichten. Bis dann eure Frieda

06 Oktober, 2011

PANIK ON PLASTIC PLANET

Gestern lief in ORF 1 eine Reportage über Plastik. Klingt zuerst total unspektakulär. Durch Zufall bin ich in einer Werbepause darauf gestossen und konnte meinen Körper aufgrund der spannenden Recherchen und der mich faszinierenden Dokumentation nicht mehr vom Fernseher wegbewegen. Einfach mal so knallhart und ehrlich zu hören, was Plastik so alles anrichtet, hat mich nachhaltig fasziniert. Nicht nur der Aspekt, das Plastik schädlich für unsere Umwelt ist, sondern auch schädlich für uns und unseren Organismus.

Dessen war ich mir vorher nicht so wirklich bewusst. Ich habe die mich ständig und überall hin begleitende, durchsichtig, unauffällige und praktische Gefahr nie als solche wahrgenommen, weil ich wie viele andere Menschen nicht gewusst habe, dass es überhaupt gefährlich sein kann bzw. sogar gesundheitsschädlich sein kann. Wie bei allem wichtigen versucht auch hier die Industrie, die Chemiekonzerne sowie die Politik alles daran zu setzen, und möglichst spärlich über solche Sachen zu informieren. Schliesslich sollten wir uns ja nicht „unnötig“ Gedanken machen oder gar nachdenken. Das wollen die ja schliesslich nicht.
Sie titeln es mit „viel Lärm um nichts“ und sagen: „macht es doch besser!“

Letzte Nacht fand ich daraufhin keinen Schlaf. Ich habe mir dann überlegt, wie mein Leben so ohne Plastik aussehen würde? Ich denke, ich würde nicht mal einen Morgen ohne Plastik aushalten: Wecker, Zahnbürste, Zahnpasta, Waschgel, Brille, Seifenspender, Handtuchhalter, Klobrille, hygienische Umhüllung eines Tampon, Duschvorhang, Fön, Handy, Haarbürste, Schneidebrett, Kornflakesinnenverpackung usw. das alles ist aus meinem täglichen Leben nicht wegzudenken und aus Plastik. Im Büro kann ich sicher 20 dinge aufzählen die nur eine Handbreite von mir entfernt stehen und aus Plastik sind. Inkl. WinkeWinke Katze.

Fazit also: Es geht nicht mehr ohne Plastik. ABER: wir sollten Alternativen eine Chance geben bzw. darauf achten, wo wir vielleicht auf Plastik verzichten können.