Die Gamophobie gehört zu den spezifischen Phobien und bezeichnet die übertriebene Angst vor der Ehe...vor einer Heirat, sei es, dass man unter einer Beziehungsangst / Bindungsangst leidet, oder dass man Angst vor dem Ritual hat. Das Wort Gamophobie kommt aus dem Altgriechischen: gamos = Heirat; phobos = Angst.
Dieser Phobie stellen sich wohl zur Zeit und meinem Alter und älter entsprechend viele Menschen. Heiraten ist aus der Mode und immer mehr zeigen, dass es auch ohne problemlos funktioniert. Und man stellt sich wirklich die Frage: wozu auch? Männer leiden sowieso unter fast natürlicher Festlegungs- Bindungsangst und wir Frauen sind so selbstständig geworden, dass wir keinen goldenen Ring mehr als Zeichen für Sicherheit und für das „für mich wird gesorgt Gefühl“ brauchen. Eine Hochzeit kostet Geld, ist mit Aufwänden verbunden und endet im schlechtesten Fall auch so. Teuer und mit unangenehmem Aufwand. Also warum nicht glücklich und zufrieden ohne Ehering?
Tja das ist auch nicht immer so einfach, besonders wenn es ans gemeinsame Anschaffen/Aufbauen von zb. Statussymbolen oder zukunftsträchtigen Dingen geht (Haus, Wohnung, Yacht, Insel) oder wenn der Nachwuchs unterwegs oder schon da ist. Dann kommt nämlich doch wieder die Sicherheitsfrage auf. So sehr man sich auch liebt und so sehr man auch ohne Eheschein auskommt, spätestens hier greifen die meisten Paare auf Alternativen zurück wie das gute alte Testament. Auch wenn ich den Partner, der mit mir Bett und Tisch teilt nicht heirate, kann ich Ihn/Sie im Zweifelsfall absichern/beteiligen/bevollmächtigen. Dies zu berücksichtigen ist auch sehr wichtig, nicht dass die uneheliche Partnerschaft gleich Endet wie im schlimmsten Fall die Ehe. Ein Testament hat auch einige Vorteile: zB. dass es günstiger ist als eine Hochzeit und ohne viel Aufwand zu bekommen ist , ein Leben lang hält (da Änderung ja nicht gleich eine Auflösung bedeutet), beide etwas davon haben und es auch beide verbindet. Es vermittelt genauso Sicherheit und das Gefühl, dass mein Partner für mich sorgt (sonst hätte er ja nicht eingewilligt).
Ich selbst finde die Idee ja nicht schlecht. Zumindest für jemanden mit Gamophobie ist es ein guter Anfang. Vielleicht hilft es auch die Angst zu überwinden, wenn man zuerst an diese Alternative anknüpft. Schließlich ist man weder für ein Testament noch für die Ehe jemals zu alt oder? Das einzige was meiner Meinung nach bei einem Testament zu kurz kommt ist die Romantik. Denn wer will schon von seinem knienden Partner hören (der/die kein(e) MultiMilliadär/in ist): „Schatz, willst du mit mir ein Testament machen?“