15 September, 2009

ZU DIR ODER ...

Folgende Situation: Es ist ein feucht fröhlicher Abend, alle haben Spass, der Alkohol fliesst in Strömen und die Hormone spielen verrückt.
Angetrunken lässt man seine Blicke durch die Menge schweifen und entdeckt ein Objekt der Begierde. Sogleich wird die Kunst der Körpersprache verwendet um das vermeintliche Opfer anzulocken. Er/Sie schluckt den Köder und es kommt zum ungezwungenen Smalltalk. Die Unterhaltung ist interessant und aufregend und es kommt zur Frage: Zu dir oder zu mir??
Im selben Augenblick schiesst beiden durch den Kopf, dass vor lauter Styling-Stress und vergessenem Putzplan die Wohnung wie ein Russisches Kampffeld aussieht. Egal, sein Opfer einfach noch mit genug Alkohol betäuben, sein Seezentrum dadurch verwirren und so wird er/sie die Unordnung schon nicht bemerken.
Folgende Tipps beachten: Zuhause angekommen am besten noch im Türrahmen dem Objekt der Begierde den Pulli oder das Hemd über den Kopf ziehen, so dass die Arme nach oben zeigen und das Kleidungsstück vor dem Gesicht hängen bleibt und die Sicht versperrt. Sodann den Lustkörper in Richtung Wohnungsmitte schupsen und dabei mit den Füssen die am Boden liegenden Kleidungsstücke und Schuhe sorgsam aus dem Weg räumen. Die Person ständig unterhalten und Ihm/Ihr leidenschaftlich erzählen, was sie den nun gleich erwarten wird. Danach dem Opfer (wenn möglich) den Gürtel entreissen, damit er/sie in einer sich-das-pipi-verdrücken Pose weiterlaufen muss, und dabei immer „einfach geradeaus“ rufen. So gewinnt man zusätzlich wertvolle Zeit um noch einige Sachen verschwinden zu lassen oder noch schnell einen Blick in den Spiegel zu werfen. Danach sein Opfer aus der misslichen Lage befreuen und seine/ihre aufgestaute Wut oder Energie ausnützen.
Wenn möglich ab jetzt kein Licht mehr einschalten! Jeder weiss doch, dass im Kerzenlicht alles gleich viel besser aussieht. Und das wichtigste: dafür sorgen, dass die Person das Kampffeld verlässt, bevor die Sonne hinter den Bergen aufgeht und man die Leichen am Boden sieht …

14 September, 2009

ICH VERDIEN MIR WEISSE ZÄHNE

Das unsere Zähne sehr wertvoll sind und daher auch viel Aufmerksamkeit und Pflege benötigen, ist mir durchaus bewusst. Das man regelmässig die Zähne putz, dabei gutes Equipment verwendet und nicht mit der Zahnseide spart, ist mir auch klar. Das man auf Kaffee, bestimmte Teesorten und Rauchen verzichtet sollte, ist ja kein Problem.
Aber will man wirklich seinen Zähnen mal etwas gutes tun und dafür sorgen, dass diese noch besser aussehen und noch mehr Aufmerksamkeit von anderen bekommen, muss man zuerst durch die Hölle.
Heute hatte ich einen Beratungstermin beim Zahnarzt, da ich mich über die neuesten Zahnweissmöglichkeiten beraten lassen wollte. Ich war kein bisschen nervös, den schliesslich hatte ich ja nichts zu befürchten. Voller Freude setzte ich mich auf den Stuhl, machte kleine Witze und öffnete brav den Mund. Und dann passierte es – ein Blick der Ärztin auf das Röntgenbild – ein Blick in meinen Mund – nochmals aufs Bild – nochmals zur Sicherheit in den Mund. Und dann die Worte, die keiner auf einem solchen Stuhl hören möchte: „Tja es tut mir leid, aber der Weissheitszahn hinten muss raus, 2 Zähne sollten in der Stellung korrigiert werden. Ausserdem haben sie noch einen Milchzahn, wo keiner mehr nachkommt … und ist das Karies? Ach nein nur ein Schatten. Die weissen Zähne müssen warten.“
O mein Gott, o mein Gott, o mein ….
Mit verängstigter Miene ging ich zurück zum Sprechstundenmann (eine Seltenheit, da hätte ich schon wissen müssen das was faul ist) der soeben von der Ärztin telefonisch terminlich instruiert wurde: „Sobald als möglich Ja Frau Doktor. Das mit dem Zahn ist eine schwierige Sache, ja Frau Doktor. Ja nächsten Freitag schon. Ja sehr gern Frau Doktor. Und genügend Zeit einplanen sehr wohl Frau Doktor.“
Mir wurde schlecht. Mein Gesicht verfärbte sich von Zartrosa in Kalkweiss.
Ich schnappte mir den Terminzettel und ging in Richtung Ausgang, ohne mich vom Sprechstundenmann zu verabschieden, der mir noch freundlich nachrief: In diesem Fall bis nächste Wooooocchheee!
O mein Gott, o mein Gott, o mein ….

09 September, 2009

DIE RÜCKKEHR

TAAATAAA ich bin aus dem Urlaub da!
So frisch, motiviert und noch mit Sand im Ohr tanzt man am Montag Morgen im Büro an und schon der Anblick des total überladenen Schreibtisches, zieht mich – leider nur in Gedanken – zurück ans Meer.
Tja aber irgendwas muss man ja tun für sein Geld. Schliesslich sind wir ja nicht reich verheiratet!
Ich überwinde sodann alle sorgfältig Gestapelten und nach Dringlichkeit geordneten Stapel in Richtung meines Schreibtischsessels, schalte meinen geliebten PC an und checke sogleich meinen Email-Posteingang.
Sodann vergeht der Vormittag in Windeseile, da man ja nur knapp 500.000 Emails zu beantworten hat. Der Chef erschrickt bei meinem Anblick mit den Worten „Sie sind ja schon wieder da“ und schmeisst noch mehr Motivationsbremser auf den Tisch.
Ständig klopft jemand an die Bürotür, um sich nach dem Empfinden zu erkundigen und die Neugierde zu befriedigen oder gar neue Klatschgeschichten für die Kaffeepause zu erfahren.
Mühsam geht die Arbeit nach der Mittagspause voran, gross ist die Anstrengung und sehr klein die Arbeitsmotivation. Auch das ewige Haut-Bräune Vergleichen mit den anderen Kollegen macht so gegen 18:00 Uhr keinen Spass mehr.
Sodann quält man sich mit geschwollenen Beinen, Rückenschmerzen und übler Laune nach Hause … einzig und allein mit dem Gedanken: ich hab ja bald wieder Urlaub.