05 Oktober, 2014

DER MANN ALS SHOPPING-ACCESSOIRE



TEIL 2 – Der Einkaufs-Butler -

In Teil 2 berichte ich euch erneut über meine umfangreiche Recherche und mein Shopping-Erlebnisse - diesmal an einem Samstag auf einer belebten Einkaufsstraße.
Gerne möchte ich euch heute eine bereits sicher altbekannte aber noch nicht sozial anerkannte Spezies vorstellen, den sogenannten Shopping-Butler. Diese – vorwiegend männliche – Spezies findet man vermehrt auf belebten Einkaufsstraßen und in grossen Einkaufszentren und gehäuft auch vor Feiertagen oder wichtigen jährlichen Ereignissen. Zu erkennen sind sie meist daran, dass sie sich vollbepackt mit leicht mürrischem Gesichtsausdruck und schlurfendem Gang hinter einer Dame oder mehreren Damen bewegen. Andere Indizien wie gesenkter Blick oder Schweißperlen auf der Stirn sowie Selbstgespräche variieren je nach Jahreszeit und Ort und können deshalb nicht immer als Erkennungsmerkmale zur Identifikation dienen. Der Shopping-Butler ist Einzelgänger und hegt auch keinen sozialen Kontakt zu anderen seiner Spezies. So kommt es schon mal vor, dass sich vor einem Geschäft oder einer Umkleide gleich mehrere dieser Gattung ansammeln, ohne Notiz vom jeweilig anderen zu nehmen. Es ist jedoch wissenschaftlich bestätigt, das sie gegenüber den anderen Mitgefühl verspüren, dies jedoch meist nicht offensichtlich aussprechen bzw. zeigen. Der Shopping-Butler an sich muss ständig über seine Tätigkeit hinaus motiviert werden. Dies geschieht durch lautes ansprechen und hastige Handbewegungen mit der Bitte sich schneller zu bewegen, sowie mit dem Versprechen, dass es gleich etwas zu Essen oder Trinken gibt oder dass dies die letzte zu tragende Tasche ist. Das Tagesziel des Shopping-Butlers ist es, alle Einkäufe und Gegenstände sowie Personen sicher ins Auto oder nach Hause zu bringen. Zuhause angekommen, wird der Shopping-Butler meist für seine Bemühungen belohnt, ist zufrieden und freut sich auf seinen nächsten Freigang.