TEIL 2 – Der Einkaufs-Butler -
In Teil 2 berichte ich euch erneut über
meine umfangreiche Recherche und mein Shopping-Erlebnisse - diesmal an einem
Samstag auf einer belebten Einkaufsstraße.
Gerne möchte ich euch heute eine bereits
sicher altbekannte aber noch nicht sozial anerkannte Spezies vorstellen, den
sogenannten Shopping-Butler. Diese – vorwiegend männliche – Spezies findet man
vermehrt auf belebten Einkaufsstraßen und in grossen Einkaufszentren und
gehäuft auch vor Feiertagen oder wichtigen jährlichen Ereignissen. Zu erkennen
sind sie meist daran, dass sie sich vollbepackt mit leicht mürrischem
Gesichtsausdruck und schlurfendem Gang hinter einer Dame oder mehreren Damen
bewegen. Andere Indizien wie gesenkter Blick oder Schweißperlen auf der Stirn sowie
Selbstgespräche variieren je nach Jahreszeit und Ort und können deshalb nicht immer
als Erkennungsmerkmale zur Identifikation dienen. Der Shopping-Butler ist
Einzelgänger und hegt auch keinen sozialen Kontakt zu anderen seiner Spezies.
So kommt es schon mal vor, dass sich vor einem Geschäft oder einer Umkleide
gleich mehrere dieser Gattung ansammeln, ohne Notiz vom jeweilig anderen zu
nehmen. Es ist jedoch wissenschaftlich bestätigt, das sie gegenüber den anderen
Mitgefühl verspüren, dies jedoch meist nicht offensichtlich aussprechen bzw.
zeigen. Der Shopping-Butler an sich muss ständig über seine Tätigkeit hinaus
motiviert werden. Dies geschieht durch lautes ansprechen und hastige
Handbewegungen mit der Bitte sich schneller zu bewegen, sowie mit dem
Versprechen, dass es gleich etwas zu Essen oder Trinken gibt oder dass dies die
letzte zu tragende Tasche ist. Das Tagesziel des Shopping-Butlers ist es, alle
Einkäufe und Gegenstände sowie Personen sicher ins Auto oder nach Hause zu
bringen. Zuhause angekommen, wird der Shopping-Butler meist für seine
Bemühungen belohnt, ist zufrieden und freut sich auf seinen nächsten Freigang.