06 März, 2012

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Die Anzahl der Stunden die ich zurzeit schlafe. Für mich und meinen Organismus ein bisschen wenig. Laut Statistik, meinem Alter und meiner sonst körperlichen Verfassung durchaus ausreichend. Ich habe nicht mal Zeit meine schönen Traumreisen zu Ende zu führen – holt mich das Klingeln meines Weckers wieder in die Realität zurück. Am Wochenende sinkt die Stundenanzahl an Schlaf, wird jedoch durch exzessives Tanzen ersetzt. So bekomme ich wenigstens einige Stunden Sport zusammen.

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Die Anzahl der Stunden die ich zurzeit arbeite. Lediglich bezahlt für 8 davon freue ich mich doch jeden Tag zur Arbeit zu gehen. Das habe ich früher vermisst. Momentan noch ziemlich isoliert arbeite ich konzentriert und motiviert alleine mit meinem Chef in einem Büro. Nächste Woche werden wir umsiedeln. Das ist dann schon der zweite Umzug für mich in diesem Jahr und ich freue mich dann auf mehr soziale Kontakte und unterhaltsame Mittagspausen, die ich ja so liebe. Habe mich auch schon langsam an die Korrespondenzsprache Hochdeutsch gewöhnt, obwohl nach 10 Stunden der Vorarlberger Slang immer wieder durchkommt.

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Die Anzahl der Stunden die ich für genau folgendes verwende:
Zähneputzen, Duschen, Föhnen, Toilettengänge, Anziehen, Ausziehen, Frühstücken, Abendessen zubereiten und essen, Aufräumen, U- und S-Bahn fahren bzw. darauf warten, einkaufen, aufräumen, Liftfahren, telefonieren, Homeoffice erleidgen, Blumengießen, Müllentsorgen, waschen usw. Ganz schön viel für nur 2 Stunden Zeit am Tag! Manchmal reduzieren mir diese Aufwände auch wieder die 6 Stunden vom Schlaf. Das mag ich dann gar nicht.

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Die Anzahl der Stunden, denen ich mich in den letzten Wochen dem so wichtigen und intensiven Lernen widme. Diese Stunden werden meistens von Schlaf, Arbeit oder Herumgefusle reduziert. Habe aber hier dann das 3-fache an schlechtem Gewissen. Nutzt aber nix. Der Tag X rückt immer näher und meine Motivation und mein altes Leben immer weiter weg. Ich muss schon wieder Einschränkungen hinnehmen. Wie jedes Jahr in den letzten 5 Jahren. Wenn andere ausgehen, sportmachen oder einfach Spaß haben, sitze ich da und versuche die vielen Worte dauerhaft in meinem Gedächtnis zu manifestieren. Warum ich mir das antue? Frage ich mich jedes einzelne Mal, wenn eine Prüfung ansteht. Zuerst dachte ich, ich bin süchtig nach dem Gefühl – schaffe ich es oder nicht – aber jetzt denke ich, ich weis entweder noch nicht recht wohin mein Weg mich führt oder langweile mich so maßlos, dass ich jedes Jahr eine Prüfung schreiben muss. Nun ja das berühmte Tief steht mir noch aus. Aber es lässt nicht lange auf sich warten. In ca. 2 Wochen werden sich die Stundenanzahlen verändern… ich halte euch auf dem Laufenden.