
Seit Tagen habe ich mit Zahnschmerzen zu kämpfen und auch mit schlaflosen Nächten, da ich mich vor der Nachtamnesie und vor dem Zahnarzt so sehr fürchte. Aber ich bin ja keine Memme und wenn ich schon nicht schlafen kann, warum dann nicht ablenken lassen. So beschloss ich, nach einem tollen Männerabend mit den Jungs die Nacht bei jemandem zu verbringen, der ganz genau weiss wie man die Frieda so ablenkt. Spät Nachts bin ich in das vorgewärmte Bett gekrochen und die Gedanken an meinen bösen Zahn oder den noch böseren Zahnarzt waren im nu verflogen. Jedoch hielt dieser Zustand nicht sehr lange an und schon im frühen Morgengrauen (wir sprechen hier von Samstag, 6:00 Uhr) verlies mich das Betäubende Gefühl von Müdigkeit und ich lag hellwach da. Alle Anstrengungen, wieder ins genüssliche Traumland zu entfliehen scheiterten. So blieb mir nichts anderes übrig, als dem morgendlichen Waschritual seinen Vorzug zu geben und den Tag zu beginnen. Da mich mein gegenüber mit einem schläfrigen Gemurmel verabschiedete, war an ein „Belohnungsfrühstück für besondere Leistungen“ wohl nicht zu erwarten. Da ich aber der Meinung war, ein solches mehr als verdient zu haben, machte ich mich langsam auf den Heimweg. Ich traute meinen Augen kaum als ich nach wenigen Minuten feststellte, dass ein Nahversorger bereits geöffnet hatte (wir sprechen nun von Samstag, 07:00). Zögernd betritt ich den Laden und mir sind sofort die Blicke der unmotivierten Verkäufer aufgefallen, die sich allesamt sicher dachten: O mein Gott! Da kommt wirklich schon jemand um diese Zeit. Die Dame an der Kassa glich auch eher einer Barbedienung als einer Kassabediensteten aber sie war wach und bediente mich freundlich. Und für einen kurzen Moment überlegte ich, ob ich ihr nicht Trinkgeld geben soll. Ich lies es jedoch bleiben, denn schließlich musste ich mir mein Leistungsfrühstück auch selbst finanzieren. Fazit: dies kratzt nicht nur am Ego, sondern auch an der Geldbörse.