13 September, 2014

DIÄT ALS WOHLSTANDSERKRANKUNG


Tja man kann kaum noch Fernsehen, eine Zeitschrift- Essen oder Kleidung kaufen, ohne mit einem der Schlankheitswahnbegriffe in Berührung zu kommen. Ja sogar nicht mal im Privaten oder bei der Arbeit wird man davon verschont. Schon längst ist das so genannte „ich-hab-zu-viel-auf-den-Hüften Syndrom“ so etabliert und normal geworden, dass sich alles nur noch darum dreht.

Letzthin war ich bei meiner Großmutter zu Besuch und wir haben uns über ihre alten Zeiten unterhalten. Sie erzählte mir, dass es früher schlichtweg nichts zu essen gab. Und wenn, wurde man niemals satt davon. Es gab auch keine dicken Menschen. Jedenfalls  nicht da wo meine Großmutter wohnte. Sie erzählte mir auch, dass es über den Sommer Ferienlager für zu dünne Kinder gab, wo diese zunehmen konnten und nach den Ferien wieder gestärkt nach Hause kamen. Auch merkte sie an, dass man früher die Lebensmittel und das Essen an sich mehr geschätzt und genossen hat. Das meiste hat man selbst angepflanzt oder im Stall gehalten. Es gab Tauschhandel und später dann auch richtige Einkaufsgeschäfte. Man hat Lebensmittel bewusst eingekauft da man ja oft keine Möglichkeit hatte, diese lange aufzubewahren.

Aufgrund unseres heutigen Wohlstandes und der uns heute gegebenen Möglichkeiten ist dieses bewusste Einkaufen und Essen irgendwie verloren gegangen. Wir können ständig alles – egal ob Sommer oder Winter – in jeder erdenklichen Menge und zu jeder möglichen Tageszeit erwerben. Wir geben viel Geld aus für Medikamente, Kleidung, Kurse und Bücher die uns schlanker machen sollen anstatt wir uns einfach besser überlegen, was und wie viel wir essen. Wir sind in einer Wohlstandsgeneration aufgewachsen die das Wort HUNGER gar nicht mehr kennt bzw. erlebt hat. Klar ein großer Vorteil. Aber nun quälen wir uns in Fitnessstudios, schicken unsere Kinder auf Abnehm-Camps und motzen ständig über unsere Figur, während wir gerade wieder etwas – to go – bestellt haben. Jedoch können wir dem Wohlstand nicht die ganze Schuld an unserem Einkaufs-Essverhalten und unseren Figurproblemen geben. Dafür ist wie immer jeder für sich verantwortlich. Aber wir können unseren Genusswohlstand positiv für uns nutzen. In dem wir bewusster Essen, bewusster einlagern und einkaufen und uns bewusster mit anderen darüber austauschen.


Und das Beste: dieser Diättipp verändert nicht nur deine Figur sondern dein ganzes Leben und es gibt ihn ganz umsonst J

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