21 Juli, 2017

LEBENSZEILEN



Im Leben geht es manchmal drunter und drüber - hin und her - rauf und runter. Wenn man sich permanent mit sogenannten Luxusproblemen und den Problemen anderer beschäftigt, kommen andere wichtige Dinge leider zu kurz.

So ergeht es mir momentan.

Ich befinde mich gerade in einer grossen Lebens-Umbruch-Phase. Sehr spannend, sehr interessant aber auch sehr anstrengend. Mein zunehmendes Alter und dessen Nebenwirkungen helfen mir auch nicht wirklich dabei, dass dieser Vorgang schnell und unkompliziert von sich geht - im Gegenteil. Ich war voller Zuversicht, dass die nun erworbene Erfahrung aus früheren Lebens-Phasen mir nun zu gute kommt... aber weit gefehlt. Ich werde zunehmend langsamer, komplizierter und unflexibler. So als ob man sich so knapp über 30ig einfach keine unkontrollierbaren und schlechten Erfahrungen mehr leisten kann. Man ist ja jetzt schon älter, reifer, klüger und lebt ein praktisch perfektes Leben. Frau hat Verantwortung und Aufgaben. Also arbeitet man sich ein wenig quälend durch diesen Prozess und hofft, dass die nächste Phase die Mittellebenskrise ist. Bei der ist eh schon wieder alles relativ egal da diese Phase ja offiziell anerkannt ist und es viele Mitstreiter und gleichgesinnte gibt.

Dahingegen ist die derzeitige Lebensphase wie eine peinliche Erfahrung. Jeder weiss dass es sie gibt oder hatte vielleicht schon mal eine - aber kaum einer redet wirklich ernsthaft darüber. Ich sollte mir einen tollen Namen überlegen und in meinen schlaflosen Nächten (ja dass kommt in dieser Phase eben auch schon vor) eine wissenschaftliche Studie erarbeiten. Vielleicht kann es auch anderen Helfen diese Phase besser zu verstehen und zu überstehen... und so schliesst sich der Kreis und ich kümmere mich wieder um die Probleme anderer. Das lenkt nämlich wirklich gut ab.
Auf bald eure Frieda

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