29 Juni, 2012

HEIM (+) nach AT (Österreich)= Heimat

Heimat für Theoretiker:

Der Begriff Heimat verweist zumeist auf eine Beziehung zwischen Mensch und Raum. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird er auf den Ort angewendet, in den ein Mensch hineingeboren wird und in dem die frühesten Sozialisationserlebnisse stattfinden, die zunächst Identität, Charakter, Mentalität, Einstellungen und Weltauffassungen prägen.


Heimat für Sensible:
Erst wenn man mal eine geraume Zeit von der geliebten Heimat entfernt lebt,
pürt man, wie sehr man sie doch vermisst. Früher die ländliche Gegend oft als Fluch gesehen – kann man sich später nichts mehr Schöneres vorstellen. Anstatt wie früher die ganze Welt zu bereisen, freut man sich nun auf ein paar Tage in alten Erinnerungen und in der Umgebung von gewohntem. Einfach das Gefühl von zu verspüren, aufgehoben zu sein und sich unter seines gleichen zu befinden lässt mich schon wieder wehmütig auf meinen nächsten Besuch in der Heimat warten.


Heimat für Realisten:

Meine Heimat ist die ganze Welt! Auch nicht schlecht. So nach dem Motto: ich habe zwar Wurzeln, aber die sind sehr lang! Ich bin der Meinung, dass man seine Heimat überall finden kann. Den Ort, an dem man sich einfach am wohlsten fühlt, der einem Geborgenheit, Sicherheit und Zufriedenheit schenkt. Und was ich noch glaube ist, dass man einen differenzierten Heimatsbezug in verschiedenen Lebensphasen haben kann. Somit ist für mich als Kind Heimat eventuell ein anderer Ort als wenn ich Erwachsen bin. Und wiederum ändert sich der Bezug Heimat wenn ich im Ruhestand bin. Ich finde es wichtig, Erfahrungen in Bezug auf meine Heimat zu machen. Auszuprobieren, ob auch ein anderes Land oder ein anderer Ort für mich eine Heimat sein können. Vielleicht auch um zu erkennen, wie viel mir meine wirkliche Heimat bedeutet. Oder auch zu erkennen, dass wir Menschen einfach flexibler werden müssen und uns langsam daran gewöhnen, dass wir und anpassen müssen. Auch in Bezug auf unsere Wurzeln.


Heimat für Musikalische:

Du Ländle, meine teure Heimat, wie könnt' ich je vergessen dein,
es waren doch die schönsten Jahre beim lieben, guten Mütterlein.
Drum muss ich immer wieder kommen, und trennte mich die größte Kluft.
"O Vorarlberg, will treu dir bleiben, bis mich der liebe Herrgott ruft,

o Vorarlberg, will treu dir bleiben, bis mich der liebe Herrgott ruft!"

Neue Heimat - Stuttgart
Alte Heimat - Vorarlberg

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