01 Juni, 2012

ZWEISAM UND DOCH EINSAM

Haus von Künstlerin Frida Kahlo und Diego Rivera - Rechts Frida´s Haus - Links Diegos´s durch eine Brücke verbunden.
Ich habe vergangene Woche einen alten Bekannten getroffen der mir berichtet hat, dass er und seine Freundin vorhaben aus der alten Wohnung auszuziehen und sich jeweils einzeln neue Wohnungen zu suchen. Mich hat das ein wenig stutzig gemacht und ich habe weiter nachgefragt, warum das so sei. Er meinte, er kenne einige Paare die zusammengelebt haben und sich dann wieder einzeln Wohnungen genommen haben und seitdem laufe es in der Partnerschaft besser. Er brauche einen Raum zum Arbeiten und seine Freundin genauso. Deshalb sei es wohl die beste Lösung.

Als ich mich dann auf den Heimweg machte, kamen mir so einige Gedanken:

Ist das unsere gesellschaftliche Zukunft? Ist das nur eine Phase oder leben wir bald alle so wie Frida Kahlo und Diego Rivera? Ist es so, dass unsere Abhängigkeit, unser Freiraum über allem steht?

Klar gibt es an beiden Wohnvarianten Vor- und Nachteile. Finanzieller Vorteil bei der Zusammenwohnvariante. Freiheitsvorteil bei der Auseinanderwohnvariante. (Um nur jeweils ein Beispiel zu nennen).

Aber für die Beziehung selbst ist es doch das größte, wenn ich meine Freiheiten auch dann ausleben kann, wenn ich mit meinem Partner zusammenlebe. Wenn er/sie es respektiert, das ich hier und da allein sein möchte oder gewisse Zeiten/Räume eine Weile nur für mich beanspruche. Es ist nicht immer einfach, mit jemandem auf kleinstem Raum zusammenzuleben. Aber es ist ehrlich. Man kann sich nämlich nicht mehr vor dem anderen verstecken. Wohingegen die Auseinanderwohnvariante zwar spannend ist, aber für mich unehrlich ist. Vielleicht sollte man sich fragen, ob es nicht nur mit dem Zusammenwohnen nicht klappt, sondern vielleicht auch schon am Zusammensein scheitert.

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